König David – Moritz Führmann, Anna Schudt, Düsseldorfer Kammerchor
Ein packendes Stück biblischen Musiktheaters schuf Arthur Honegger mit „König David“. Die Psalm-Vertonung ist ein Bühnendrama, das von Honegger 1921 zur Wiedereröffnung des Théatre de Jorat in Mézières geschaffen wurde, ein Volkstheater, in dem auch Laien auf der Bühne standen. Diese Situation kam Honegger, der künstlerisch auf der Suche nach einer neuen Schlichtheit war, sehr entgegen. Er arbeitete mit formalen Anklängen an die Bach-Tradition und kombinierte dazu archaisch klingende Polytonalität. Die Gesamtwirkung des Klangs beschrieb Honegger selbst als „ein wenig barbarisch“. 1923 arbeitete der Komponist „König David“ zu einem symphonischen Oratorium um, beim Festival erklingt jedoch die äußerst selten zu hörende Urfassung mit einem kammermusikalischen Instrumentalensemble aus zehn Bläsern, Schlagwerk, Harmonium und Celesta. Neben Chor und Solistenterzett sind Moritz Führmann als Sprecher und Anna Schudt als Hexe zu erleben. Vorab werden die biblischen Lieder von Antonín Dvorák aufgeführt, die Wolfgang Abendroth speziell für die Besetzung König Davids arrangiert.