Die 15. Ausgabe von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln findet vom 9. bis zum 18. Mai 2025 statt. Von den Kompositionen der Porträtkomponistin Kaija Saariaho (1952-2023) ausgehend öffnet sich eine Welt von Werken und Projekten um die Phänomene Helligkeit und Dunkelheit.
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ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Bischofsgartenstraße 1 D-50667 Köln
Georg Friedrich Haas: ins Licht (2007) für Violine, Violoncello und Klavier
Marina Khorkova: Schwärze zerbricht (2025) für Violine, Violoncello und Klavier
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln / Uraufführung
Kaija Saariaho: Light and Matter (2014) für Klavier, Violine und Violoncello
Dieter Ammann: après le silence (2004–05) für Violine, Violoncello und Klavier
Georg Friedrich Haas: ins Licht (2007) für Violine, Violoncello und Klavier
Lichtphänomene können Kompositionen anregen, aber auch Hörerlebnisse einfärben. Beides nutzt Georg Friedrich Haas, der Licht sogar einmal zum Musikinstrument erklärt hat. In viele seiner Werke integrierte er Lichteffekte, und sein drittes Streichquartett ist in völliger Dunkelheit aufzuführen. Das Trio Phanos spielt Haas‘ Miniatur »Ins Licht«, ein Extrakt aus seinem Cellokonzert, zur Eröffnung und zum Abschluss des Programms und lädt dazu ein, eine der beiden Wiedergaben mit geschlossenen Augen zu verfolgen.
Marina Khorkova will in ihrem neuen Werk ebenfalls dem Thema Licht nachspüren, und in Kaija Saariahos Klaviertrio verrät bereits der Titel den Lichtbezug: Die Finnin komponierte »Light and Matter«, während sie von ihrem Fenster aus auf einen New Yorker Park blickte. Der ständige Wechsel des Lichteinfalls auf die glitzernden Blätter und unbeweglichen Stämme der Bäume inspirierte das Material des Stücks. Verhält sich Licht zu Dunkelheit wie Klang zu Stille?
Dieter Ammans Komposition »après le silence« entstand nach einer langen Phase künstlerischen Schweigens und ist geprägt vom Bedürfnis, sich nun möglichst umfassend mitzuteilen. Unterschiedlichste Ausdrucksmittel lösen sich in kaum vorhersehbarer Weise ab, scheinbar Zielgerichtetes verflüchtigt sich, kein Zustand ist der endgültige.
Ende gegen 21:30
€ 25.- | Choose your price: € 15.- | 40.- | Student under 29: € 10.-
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 20. Juni 2025 im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.
Anikó Kanthak | vocals
Luciel:
David Rynkowski | vocals / keys
Philipp Brämswig | guitar
Florian Rynkowski | bass
Tim Dudek | drums
Handgemachte Popmusik
Nach Studien in Amsterdam, Helsinki, Ghana und Weimar lernten sich die vier Musiker von Luciel im Umfeld der Kölner Jazzszene kennen, allen gemeinsam war eine Affinität für starken Puls und soulinspirierte Gesänge. Das Debüt der Band erschien 2019 beim Hamburger Label Herzog Records und wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert, Seite an Seite mit US-Größen wie Solange Knowles und Chaka Khan.
Anikó Kanthak ist wie ein Chamäleon – so vielseitig wandelbar überrascht und überzeugt sie jedes Mal, wenn sie auf der Bühne steht. »Manchmal musst du dich entscheiden, zwischen ganz nah und ganz weit«, sagt Anikó. »Ganz nah« heißt das Projekt der Sängerin mit der fantastischen Stimme, die in Jazz-Kreisen als »absolutes Ausnahmetalent« gelobt wird. Anikó sang schon mit Popgrößen wie Jamie Cullum und komponierte Filmmusik für »Das Dschungelkind« oder »Poll«.
Ende gegen 22:45
Termin
Di 13.5.2025, 21:30 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Fabian Dudek: Empire (2024–25)
Musik zum gleichnamigen Stummfilm von Andy Warhol (1964, USA)
Ist das überhaupt ein Film? Soweit man die Frage bejahen will, ist es ein Film, der der meisten Attribute entledigt ist, die das bewegte Bild gemeinhin von einem Foto unterscheiden. Eine starre Kameraeinstellung fixiert die Spitze des Empire State Building. Über sechs Stunden Zelluloid hat Andy Warhol auf diese Weise belichtet, ganz ohne Ton, von der einsetzenden Dämmerung bis tief in die Nacht. Nach Anweisung der New Yorker Avantgarde-Ikone ist das Material in 16 statt in 24 Bildern pro Sekunde zu projizieren und kommt so auf eine Aufführungsdauer von über 8 Stunden. Ein stehendes Bild noch zu verlangsamen, das hat schon eine philosophische Dimension.
Im Stadtgarten Köln ist eine Kurzfassung des Films zu sehen. 50 Minuten werden der Saxophonist und Komponist Fabian Dudek und eine fünfköpfige Besetzung mit einem eigenen Soundtrack bespielen. Es ist die Phase des Übergangs vom Tag zur Nacht, von Hell nach Dunkel, eine sehr allmähliche, für das zeitliche Auflösungsvermögen des Auges kaum wahrnehmbare, aber doch drastische Veränderung. Wird der Kontrast musikalisch akzentuiert? Das stehende Bild akustisch in Bewegung gesetzt oder in Klangfarben übermalt? 2025 steht für Dudek im Zeichen einer neuer Kompositionstechnik, mit der er auch für diese Premiere arbeitet.
Die 1990er Jahre verbrachte Richard Ojijo in den einschlägigen Kölner Clubs wie Warehouse, Iz und Studio 672 oder fuchste sich mit gleichgesinnten Neuproduzent:innen in die endlosen Weiten elektronischer Musik hinein. Er kennt keine stilistischen Berührungsängste, von Techno, Urban, über Reggae und Dub bis hin zu Soul übt alles seinen Reiz auf ihn aus. Richard Ojijo komponiert und entwirft die Soundtracks zu den politisch hochaufgeladenen Videoarbeiten des Kölner Künstlers Marcel Odenbach, die in Museen rund um die Welt gezeigt werden und in der Kölner Philharmonie im Februar 2024 im Rahmen der Reihe »ROUND« zu hören waren.
Die ebenfalls in Köln ansässige Sonae ist Produzentin, Live-Performerin, DJ und Teil des Label-Kollektivs »Monika Werkstatt«. Sie spielt solo und als Teil von Monika Werkstatt, u.a. am Institut für Zukunft in Leipzig, Meakusma Festival in Eupen, Ausland und Pop Kultur Festival in Berlin, Uh-Fest in Budpest, Cafe Oto und 23rpm Festival in London, The Cube in Bristol.
Ende gegen 22:00
Termin
Mi 14.5.2025, 20:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Etienne Démoulin | Sounddesign
Clément Marie | Toningenieur
Gespräch und Demonstration zur Elektronik in Kaija Saariahos »Lichtbogen«
Erleben Sie in der Kölner Philharmonie mit dem ACHT BRÜCKEN Lunch Ihre kleine Pause vom Alltag – für eine ungewöhnliche Mittagspause, eine Pause von den Geräuschen der Stadt: Das Tontechnik-Team des Ensemble intercontemporain gibt einen Einblick in das Programm des Abendkonzerts.
Ende gegen 12:30
KölnMusik in Kooperation mit ACHT BRÜCKEN
Hinweise für den Besuch:
Aus Sicherheitsgründen bitten wir Sie, auf das Mitbringen von großen Taschen und Rucksäcken zu verzichten. ACHT BRÜCKEN Lunch ist für den Besuch mit Babys und Kleinstkindern nicht geeignet. Wir behalten uns vor, bei diesen Veranstaltungen Kinder erst ab dem Kindergartenalter (3 Jahre) in den Saal einzulassen.
Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass die Kapazität des Konzertsaals begrenzt ist. Ein Einlass kann nur erfolgen, bis die maximale Anzahl an Gästen in der Kölner Philharmonie erreicht ist.
Termin
Do 15.5.2025, 12:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Stummfilmkonzert mit Musik von Jonas Engel und Marlies Debacker
Salim(a) Javaid | Saxophon
Marlies Debacker | Klavier, Clavinet
Florian Zwißler | Synthesizer
Robert Landfermann | Kontrabass
Maria Portugal | Schlagzeug
Marcella Lucatelli | Stimme, Klavier
Jonas Engel | Blasinstrumente, Elektronik
Ole Mofjell | Schlagzeug
Jonas Engel: Afgrunden (2024–25) Musik zum gleichnamigen Stummfilm von Urban Gad (1910, Dänemark)
Marlies Debacker: Ballet Mécanique (2024–25) Musik zum gleichnamigen Stummfilm von Fernand Léger und Dudley Murphy (1925, Frankreich)
Jonas Engels ältere Arbeit »What the Wildflowers Witnessed« weckt Erinnerungen an den Song »Moaner« von Underworld aus dem Batman-Soundtrack von 1997 und treibt die Zuhörenden vor sich her. Ganz ähnlich nutzt auch die heutige Besetzung die Juxtaposition von Instrumenten und Stimme – jedoch gleichberechtigter. Musikalische Räume reichen hier von sehr intim bis dramatisch. Es ermöglicht viel Platz für Interpretationen – passend zu Urban Gads »Abgrund«. Der Stummfilm von 1910 stellt auch große, freiheitliche Räume kleinen, sehr reglementierten gegenüber. Der Protagonistin, einer Hauslehrerin, wird von einem Pastorensohn im Dänemark der Entstehungszeit des Films der Hof gemacht, als bei einem Sommerbesuch im Ferienhaus der Eltern der Zirkus in der Stadt ist. Die Handlung eröffnet Abgründe zwischen Freiheit, Abhängigkeit, Einsperren und Gefühl. Ob diese letztendlich überwunden werden, bleibt im Auge der Betrachtenden. Engels Kompositionen nutzen Abgründe und geben Zuhörenden gleichermaßen die Möglichkeit, Halt zu finden oder sich noch mehr zu verlieren.
Und »Ballet mécanique«? Bei dem 15 Jahre jüngeren, französischen Stummfilm handelt es sich um den ersten Dada-Film! Post-kubistisch und auf jegliche Handlung verzichtend, sehen wir allerlei alltägliche Gegenstände wie Töpfe oder Geschirr, dabei jedoch so abstrahiert, dass sie uns nicht mehr vertraut scheinen, sondern vielmehr als ihre Form wirken. Ein rhythmisches Spiel der Objekte, zu dem Marlies Debacker eine nicht-plakative Untermalung geschaffen hat, bei sich komponierte, zufällige und improvisierte Klangaktionen überlagern und einladen, eigene Zusammenhänge in einem mannigfaltigen Gewebe an Ton-Bild- und Ton-Ton-Beziehungen zu entdecken. Ein Werk irgendwo zwischen musique concrète, musique concrète instrumentale, Drones und pulsierenden Texturen.
Extreme Kontraste, scharfe Schatten – das Gestalten mit Licht war die visuelle Sprache des Stummfilms. Eine Sprache, die ohne Ton und Farbe auskommen musste, und der es dennoch oder gerade deshalb gelang, die Geschichten zu visualisieren und ihnen eine emotionale Intensität und Tiefe zu geben. Bis heute prägt und beeinflusst diese Ästhetik viele Filme, insbesondere der deutsche expressionistische Stummfilm der 1920er Jahre nahm bei der dramatischen Nutzung von Licht und Schatten eine zentrale Rolle ein. Durch das geschickte Setzen von Licht und das Führen von Schatten lässt sich die Realität verzerren und das Publikum in eine psychologisch intensive Welt führen, die die Ängste oder inneren Konflikte der Figuren sichtbar machen. Schatten können sogar eine eigene erzählerische Funktion übernehmen und Einblicke in das Innere der Figuren geben und das Publikum in die Handlung hineinziehen. Beim Publikum verstärken Schatten, die bis ins Überdimensionale wachsen, die emotionale Unruhe. So wird Licht zu einem unsichtbaren Erzähler, der tiefer in die Psyche eindringt und das Publikum in die oftmals dunklen Abgründe einer Handlung zieht.
Ensemble intercontemporain
Pierre Bleuse | Dirigent
Etienne Démoulin | Sounddesign
Clément Marie | Toningenieur
Kaija Saariaho: Semafor (2022) für Flöte, Klarinette, Fagott, Klavier und Streicher
Kaija Saariaho: Lichtbogen (1985–86) für Flöte, Schlagzeug, Harfe, Klavier, zwei Violinen, Violoncello, Kontrabass und Live-Elektronik
Pierre Boulez: sur Incises (1996) Zweite Fassung für drei Klaviere, drei Harfen und drei Schlagzeugspieler
Noch bevor sich der erste hörbare Ton entfaltet, noch bevor die unterschiedlichen Klangfarben ineinander fließen, erklingt in »Lichtbogen« ein Atemgeräusch – der Sound des Luftstroms, der sich über das Mundstück der Flöte bewegt. Wie »riesige, stille Lichter, die über den schwarzen Himmel laufen«, entfalten sich die musikalischen Texturen im Raum: Kaija Saariaho dachte beim Komponieren an die Nordlichter. »Lichtbogen« gilt als Saariahos Durchbruchswerk.
Demgegenüber steht eines ihrer letzten Werke: »Semafor« widmete Saariaho dem finnischen Künstler Ernst Mether-Borgström, mit dessen Bildern sie aufgewachsen ist. »Semafor« heißt auch dessen Sammlung verspielter und farbenfroher Skulpturen, die optisch auf Verkehrszeichen in der Großstadt anspielen – die Idee: Als Botschafterin geistiger Werte sollte uns die Kunst auf gleiche Weise immer und überall umgeben.
Gut zehn Jahre nach Saariahos Durchbruch komponiert Pierre Boulez mit »Sur Incises« ein Geburtstagsstück für den Dirigenten Paul Sacher: zwei Sätze, einzigartige Besetzung, als materielle Grundlage das motorische Solo-Klavierstück »Incises«. Boulez erschafft in »Sur Incises« aus drei Klavieren, drei Harfen und drei Schlagzeugen eine Art gigantisches Superinstrument »von unendlicher Resonanz und Reflexion«. (The Guardian, 2011) .
Jin Jim:
Daniel Manrique-Smith | flute
Ben Tai Trawinski | bass
Johann May | guitar
Nico Stallmann | drums
Latin, Jazz und Rock
Jin Jim wird als »die Senkrechtstarterband der Deutschen Jazzszene« (NDR) bezeichnet. Mit bisher unbekannter Wucht verschmelzen hier Latin, Jazz und Rock: Rhythmisch hochkomplex, dafür harmonisch zugänglich, mit Einflüssen von Flamenco über indische Musik bis zum Pop. Eine Band mit perfekter Harmonie: Gitarre, Bass und Schlagzeug bereiten die rhythmische Grundlage, über der dann die Flöte von Daniel Manrique-Smith abheben kann – vom strahlend klassischen Klang über die immer leicht aspirierte, helle Färbung der lateinamerikanischen Musik bis zu wilden Jazz-Soli. Und wenn Manrique-Smith in sein Instrument hineinsummt, -pustet, -beatboxt und -singt, darf man schon einmal an Ian Anderson von Jethro Tull denken.
Familienkonzert ab 5 Jahren / Grundschulkonzert ab der 1. Klasse
Ruben Michael | Regie
Mara Lena Schönborn | Kostümbild/Szene
hand werk:
Daniel Agi | Flöte, Alltagsgegenstände
Heni Hyunjung Kim | Klarinette, Alltagsgegenstände
Thibaut Surugue | Klavier, Alltagsgegenstände
Moritz Koch | Percussion, Alltagsgegenstände
Jae A Shin | Violine, Alltagsgegenstände
Niklas Seidl | Violoncello, Alltagsgegenstände
Luftballon - Ein Kinderkonzert mit zeitgenössischer Musik von hand werk
Michael Maierhof: Shopping 4 (2005–06), Version für sechs Spieler mit Luftballons
Natasha Diels: 2.5 Nightmares for Jessie (2014) für Violoncello und zwei Assistenten
Hanna Eimermacher: Transparenz (2002–03) für drei Flaschenspieler und Lautsprecher
Carola Bauckholt: Schraubdichtung (1989–90) für Sprechstimme, Violoncello, Bassklarinette und Schlagzeug
Francesco Filidei: Esercizio di Pazzia II (2014) für 4 Spieler mit Partituren
Luftballons sind zart und luftig, machen Spaß und laden zum Spiel ein. Sie haben aber auch eine andere Seite, können knallen und tröten, man kann sie reiben und zum Quietschen bringen.
hand werk ist eines der spannendsten Ensembles für Neue Musik in Köln und Garant für feinsinnige Klangvielfalt: Die Mitglieder sind Virtuosen an Flöte, Klarinette, Violine, Cello, Klavier und Schlagzeug, in diesem Konzert aber sind Glas- und Plastikflaschen sowie andere Alltagsgegenstände die eigentlichen Instrumente. Und Luftballons.
In Vorbereitung auf den Konzertbesuch wird in 20 Grundschulklassen ein Unterrichtsimpuls stattfinden - eine interaktive Einführung, bei der die Schüler:innen sich praktisch mit den Konzertinhalten beschäftigen, selbst musikalisch aktiv werden und so das Konzert aus einem erweiterten Blickwinkel erleben können.
Klassisches Klavier trifft Ambient, Field Recordings und Score Design
Martin Kohlstedt | Klavier, Elektronik
Robert Kröber | Lichtdesign
André Karius | Toningenieur
»Martin Kohlstedt live«
Ein immersives Klangerlebnis – Martin Kohlstedt kehrt mit einem besonderen Konzert nach Köln zurück.
Kohlstedt kreiert Klangwelten, die sich stets im Moment entfalten und mit dem Raum sowie dem Publikum in Resonanz treten. Jeder seiner Auftritte klingt anders, je nachdem, wie er improvisiert und sich von der Atmosphäre inspirieren lässt. Vor gut zehn Jahren fand er durch Werke wie »Tag« und »Nacht« internationale Anerkennung, seither pendelt Kohlstedt zwischen den großen Konzerthäusern und angesagten Venues und hat sich mittlerweile eine treue Fangemeinde aufgebaut. Sein Erfolg beruht auch auf der Intensität, mit der er auf der Bühne performt: Seine expressive Darbietung nimmt die Zuhörer auf eine tiefgehende emotionale Reise mit. Sanfte Klavierklänge wechseln sich mit treibenden Rhythmen ab, neo-klassische Fragmente mit elektronischen Ambient-Klängen. Kohlstedts Improvisationen verbinden Intimität und Experimentierfreude und lassen dabei die Kompositionen immer wieder neu entstehen – live und im Austausch mit den Zuhörer:innen.
Keine Pause | Ende gegen 21:45
€ 50.- | 34.- | 15.-
Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 26. Juni 2025 im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.
Orchester der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Alexander Rumpf | Dirigent
Kaija Saariaho: Lumière et pesanteur (2009) für Orchester
Caspar Johannes Walter: gekrümmte Räume (1999) für Orchester
Aline Sarah Müller: Neues Werk (2024–25) für Orchester
Alex Hren: Neues Werk (2024–25) für Orchester
Aus ihrem weltlichen Oratorium »La passion de Simone« über das Leben der Philosophin Simone Weil arrangierte Kaija Saariaho 2009 für den finnischen Stardirigenten Esa-Pekka Salonen die achte Station als eigenständige Orchesterminiatur. »Lumière et pesanteur« spielt mit Licht und Schwerkraft während gleichzeitig Trompetensoli zauberhaft auf ätherische Celesta-Klänge treffen und das gesamte Klangsignet Saariahos zeigen. »Gekrümmte Räume« von Caspar Johannes Walter führt in die Gefilde von Relativitätstheorie, höheren Dimensionen und Schwarzen Löchern. Kann es in der Musik nicht ähnliche Phänomene geben wie in Mathematik und Kosmologie? Die Räume des Stückes gehen ineinander über und wirken oft, als sei ihnen aufs Positivste der Boden unter den Füßen entzogen worden.
Keine Pause | Ende gegen 12:00
ACHT BRÜCKEN in Kooperation mit Hochschule für Musik und Tanz Köln
Termin
Sa 17.5.2025, 11:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Auf ein Schwätzchen mit Aline Sarah Müller & Alex Hren
Hafenschänke
Aline Sarah Müller | Komponistin
Alex Hren | Komponist
Während den ganzen Tag über kostenlose Konzerte im Dreieck aus Kölner Philharmonie, Filmforum und WDR Funkhaus stattfinden, bietet sich die nur fünf Fußminuten entfernte Hafenschänke jederzeit dazu an, einzukehren, etwas zu trinken, im digitalen Programmheft des Tages zu stöbern, sich zu den Künstler:innen zu informieren und über das, was Sie gehört haben und noch hören wollen, ins Gespräch zu kommen. Mit uns, miteinander, mit anderen Besucher:innen, aber auch mit dem einen oder anderen Künstler. Etwa um 12:30 Uhr mit Aline Sarah Müller und Alex Hren, Komponist:innen der HfMT.
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Bewertungen & Berichte Auf ein Schwätzchen mit Aline Sarah Müller & Alex Hren
Gespräch
Auf ein Schwätzchen mit Louwrens Langevoort
Hafenschänke
Louwrens Langevoort | Gesamtleiter von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Während den ganzen Tag über kostenlose Konzerte im Dreieck aus Kölner Philharmonie, Filmforum und WDR Funkhaus stattfinden, bietet sich die nur fünf Fußminuten entfernte Hafenschänke jederzeit dazu an, einzukehren, etwas zu trinken, im digitalen Programmheft des Tages zu stöbern, sich zu den Künstler:innen zu informieren und über das, was Sie gehört haben und noch hören wollen, ins Gespräch zu kommen. Etwa um 13:00 Uhr mit Louwrens Langevoort, dem Intendanten der Kölner Philharmonie sowie Gesamtleiter und Geschäftsführer von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.
Klangkunst im Diskurs von Field Recording, Noise und Sound Art
KMRU | Electronics
KMRU: Natur
Zum Thema Licht ausgerechnet in der Dunkelheit Position zu beziehen, grenzt schon an Fundamentalopposition. Aber gerade wenn es schwarz vor Augen wird, erweist sich das Ohr als besonders hell-hörig. So auch bei KMRUs Soundperformance im abgedunkelten Filmforum. Der im kenianischen Nairobi geborene Komponist, Klangarchivar und -kollageur, Musiker und Elektroakustiker nimmt sein Publikum mit auf einen gut 50-minütigen Trip durch die nächtliche Geräuschkulisse seiner Heimatstadt. Kein touristischer Stadtbummel, eher eine auditive Trackingtour, Sighthearing statt Sightseeing auf einer Route zwischen Ambient und Noise, Soundscapes und Electronics.
Erlebnisdichtes, klanggesättigtes Hörkino in raumgreifender Soundqualität.
Keine Pause | Ende gegen 15:00
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Termin
Sa 17.5.2025, 14:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Helsinki Chamber Choir
Ensemble Recherche
Nils Schweckendiek | Dirigent
Lotta Wennäkoski: Valossa (2013) für gemischten Chor
Malin Bång: Faces and Moon Splinters (2005) für Flöte, Klarinette, Frauenstimme, Klavier, Violine und Violoncello
Perttu Haapanen: Strophes II (2007) für gemischten Chor
Franck Bedrossian: We met as sparks (2015) für Bassflöte, Kontrabassklarinette, Viola und Violoncello
Vito Žuraj / Händl Klaus: Innen / Sisällä (2024) für gemischten Kammerchor und Ensemble. Libretto von Händl Klaus, Kompositionsauftrag von Helsingin Kamarikuoro, Beethoven Jubiläums-Gesellschaft und ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, Deutsche Erstaufführung
In Skandinavien spielen Licht und Schatten eine bedeutende Rolle. Wer einmal Mittsommer feiern durfte, weiß um die lebensstiftende, Körper und Geist erwärmende Kraft der Sonne, die nach den entbehrungsreichen Wintermonaten von der Bevölkerung sehnsüchtig erwartet wird. In »Faces and Moon Splinters« nutzt Malin Bång eine wesentliche Eigenschaft des Lichts: Geschwindigkeit. Auch in Bedrossians »We Met as Sparks« bildet Licht den Ausgangspunkt für einen sich allmählich entfachenden musikalischen Funken. Gut bekannt auch in Köln ist inzwischen der slowenische Komponist Vito Žuraj, der 2025 mit einem vokal-instrumentalen Stück nach Texten von Händl Klaus in die Domstadt zurückkehrt. »Ich schließe die Augen, ich sehe die Nacht.« So beginnt der dritte Teil des Librettos und entschleiert wunderbar die Essenz des Textes. Komplettiert wird der skandinavische Fokus durch Chormusik von Lotta Wennäkoski und Perttu Haapanen, die zu Aushängeschildern im Repertoire des Helsinki Chamber Choir gehören und deren Musik bei ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln bis dato noch nie zu hören war.
Pause gegen 17:40 | Ende gegen 18:40
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 23. September 2025 im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.
Termin
Sa 17.5.2025, 17:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Während den ganzen Tag über kostenlose Konzerte im Dreieck aus Kölner Philharmonie, Filmforum und WDR Funkhaus stattfinden, bietet sich die nur fünf Fußminuten entfernte Hafenschänke jederzeit dazu an, einzukehren, etwas zu trinken, im digitalen Programmheft des Tages zu stöbern, sich zu den Künstler:innen zu informieren und über das, was Sie gehört haben und noch hören wollen, ins Gespräch zu kommen. Etwa um 18:30 Uhr mit Svenja Gottsmann, Dramaturgin an der Oper Köln.
Brendan Champeaux / Eivind Buene / Georges Aperghis
Johanna Zimmer | Sopran
Christina Daletska | Mezzosopran
Ensemble Musikfabrik
Emilio Pomàrico | Dirigent
Brendan Champeaux: Blinds (2025) für 15 Instrumente, Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln im Rahmen des Internationalen ACHT BRÜCKEN Kompositionswettbewerbs 2024, ermöglicht durch die Gerhart und Renate Baum Stiftung, Uraufführung
Eivind Buene: Lessons in Darkness (2017) für Ensemble
Georges Aperghis: Selfie in the Dark (2022–23) à Edith, für Sopran, Mezzosopran und Ensemble, Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln und Radio France, Uraufführung
Licht ist undenkbar ohne den Zustand, in dem es fehlt – die Dunkelheit. Sie erforscht Georges Aperghis in Erinnerung an seine verstorbene Frau Edith: »Abstieg in die Dunkelheit auf der Suche nach vertrauten Figuren«, heißt es in seinem Kommentar zu »Selfie in the Dark«.
»Unsichtbar und doch ganz nah, wie kann man sie erkennen? An den Klängen von Stimmen? Ein Dialog mit einer vermeintlichen Präsenz in Hörweite, aber da sind keine Stimmen mehr! »Selfie in the Dark« erzählt von dieser Einsamkeit. Das kontrastreiche Porträt eines Menschen, der angesichts der Unmöglichkeit, durch die Dunkelheit zur geliebten Person zu gelangen, zwischen Hoffnung und Bestürzung schwankt.«
Im lichtarmen norwegischen Winter, zusätzlich niedergedrückt durch persönliche Verluste und die von ihm empfundene politische Finsternis des Jahres 2017, begann auch Eivind Buene seine »Lessons in Darkness« als Studie über die Dunkelheit – der zentrale zweite Satz mit seinen tiefen Klängen spricht noch davon. Doch im Verlauf der Arbeit erkannte der Komponist: »Selbst eine Musik der Verzweiflung bietet Anregungen durch den Ausdruck bloßer menschlicher Energie. Ein Ensemble ist ein Vorschlag zur Gemeinschaft: gemeinsame Handlungen, gemeinsame Anstrengungen, gemeinsamer Ausdruck.« – Musizieren als Heilmittel gegen die Angst vor dem Unbekannten, das in der Dunkelheit lauert.
Keine Pause | Ende gegen 21:15
Gefördert durch die Kunststiftung NRW
Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 23. Dezember 2025 im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden.
Termin
Sa 17.5.2025, 20:00 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Jumoke Adeyanju, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen mokeyanju, ist interdisziplinäre Klangkünstlerin, leidenschaftliche Tänzerin, mehrsprachige Autorin, Vinyl-Liebhaberin und – und das auch beim ACHT BRÜCKEN Freihafen 2025 – DJ.
mokeyanjus besondere Vorliebe gilt dem Klangspektrum von Sprache und perkussiven Instrumenten. Neben ihrem Interesse für Detroits Hip-Hop- und House-Kultur, Fuji, Highlife und Ndombolo, richtet sie in ihrer Arbeit auch einen Fokus auf die Erforschung spiritueller Medien, denen ein Potential innewohnt, neue und andere Arten der Klangübertragung zu evozieren. Durch eine Verschränkung auditiver und visueller Elemente hat mokeyanju 2020 an der Be- und Neuschreibung spiritueller Leerstellen gearbeitet, die in einer langen Historie gewaltvoller Vertreibungen entstanden. Sie ist Co-Kuratorin von »Sensitivities of Dance«, Gründerin der „The Poetry Meets… Series“ und moderiert ihre eigene Radioshow »Sauti ya àkókò« und die Breakfast Show auf Refuge Worldwide.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Termin
Sa 17.5.2025, 21:30 | Eintritt frei! | Zum Angebot
Lavinia Dames | Sopran
Vokalensemble der Oper Köln | Vokalensemble
Maria Koroleva | Sopran
Alina König Rannenberg | Sopran
Tina Drole | Mezzosopran
Johanna Thomsen | Mezzosopran
Rhydian Jenkins | Tenor
Armando Elizondo | Tenor
Friedemann Gottschlich | Bass-Bariton
Christoph Seidl | Bass
Gürzenich-Orchester Köln
Christian Karlsen | Musikalische Leitung
Friederike Blum | Inszenierung
Lise Kruse | Bühne & Kostüme
Nicol Hungsberg | Licht
Svenja Gottsmann | Dramaturgie
Kaija Saariaho: La Passion de Simone (2006)
Oratorium in 15 Stationen für Sopran, Chor und Orchester. Libretto von Amin Maalouf
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Mit »La Passion de Simone« setzte Kaija Saariaho der französischen Sozialrevolutionärin, Philosophin und Mystikerin Simone Weil ein Denkmal. Entstanden ist eines der persönlichsten Werke Saariahos, die die Oper als ihr musikalisches Testament bezeichnete. Es ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem französisch-libanesischen Autor Amin Maalouf, die mit »L’amour de loin« begann. Auch die gemeinsame Arbeit mit dem amerikanischen Opernregisseur Peter Sellars, der im November 2006 im Rahmen seines New Crowned Hope Festival in Wien die Uraufführung von »La Passion de Simone« inszenierte, prägt dieses Werk.
In Kooperation mit ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln wird »La Passion de Simone« nun an der Oper Köln gezeigt. Die Regie hat die Newcomerin Friederike Blum übernommen, die 2023 für ihre Arbeit »Tri Sestry« am Theater Hagen den Götz-Friedrich-Preis der Deutschen Oper Berlin erhielt. Gemeinsam mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Lise Kruse spürt sie dem Geist von Simone Weil nach. Für das Dirigat konnte auch hier Christian Karlsen, Spezialist für modernes Musiktheater und ehemaliger künstlerischer Leiter des Kaija Saariaho-Festivals in Den Haag, gewonnen werde.
Keine Pause | Ende gegen 19:20
€ 50,- | 35,-
Eine Kooperation zwischen der Oper Köln und dem Festival ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.
Termine
So 18.5.2025, 18:00 | Ticket
Mo 19.5.2025, 19:30 | Ticket
So 25.5.2025, 20:00 | Ticketund weitere Termine
Mi 28.5.2025, 18:00 | Ticket
Sa 31.5.2025, 18:00 | Ticket
SWR Vokalensemble
Ensemble Modern
Ustina Dubitsky | Dirigentin
Yiran Zhao: the unreachable shore (2024) für Ensemble, Kompositionsauftrag der European Concert Hall Organisation (ECHO), ermöglicht durch die Ernst von Siemens Musikstiftung, Deutsche Erstaufführung
Unai Urkola Etxabe: what shines beneath (zer den argitan) (2025) für Ensemble, Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln im Rahmen des Internationalen ACHT BRÜCKEN Kompositionswettbewerbs 2024, ermöglicht durch die Gerhart und Renate Baum Stiftung, Uraufführung
Christian Mason / Paul Griffiths: The Oddity Effect (2024–25) für Chor und Ensemble. Text von Paul Griffiths
Schwarmverhalten, isländisches Gletschereis und Unterwasserwelten – das sind drei Assoziationsfelder, die die in Berlin lebende Chinesin Yiran Zhao, den in Köln studierenden Basken Unai Urkola Etxabe und den Briten Christian Mason inspirieren. Im Moment, wo dieser Text geschrieben wird, existiert noch keines der Werke, sie entstehen erst für die (Ur-)Aufführungen in Porto, Frankfurt und bei ACHT BRÜCKEN im Frühjahr 2025. Ermöglicht durch die ECHO-Initiative zur Förderung junger Komponist:innen, unseren eigenen Kompositionswettbewerb und die Kooperation mit dem Ensemble Modern wird das Abschlusskonzert zum aufregenden Plädoyer für die Förderung der allerneusten Musik und die Abenteuerbereitschaft von Interpret:innen wie Publikum.
Die faszinierend homogenen, jedoch nicht vorhersagbaren Schwarmbewegungen von Fischen basieren auf wenigen einfachen Regeln. Christian Masons »Andersartigkeitseffekt«, der Oddity Effect, ist ein Stück über klangliche Identität, Ähnlichkeit, Imitation und Andersartigkeit und die daraus resultierende Interaktion in Gruppen. Was passiert, wenn ein Schwarmmitglied eine vom Schwarm abweichende klangliche Identität zeigt – sozusagen aus der Reihe tanzt?
Treten Sie unter das Vordach der Kölner Philharmonie und einen Moment lang kommt von oben tosender Applaus aus zwei kleinen Lautsprechern. Dazu geht ein Scheinwerfer an, um das Gefühl zu intensivieren, sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu befinden. Gönnen Sie sich die Applausdusche als eine kleine Stärkung für zwischendurch!
Die 15. Ausgabe von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln findet vom 9. bis zum 18. Mai 2025 statt. Von den Kompositionen der Porträtkomponistin Kaija Saariaho (1952-2023) ausgehend öffnet sich eine Welt von Werken und Projekten um die Phänomene Helligkeit und Dunkelheit.
Kontakt
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Bischofsgartenstraße 1
D-50667 Köln